Veranstaltungsrückblick

27. April 2019, Editha-Textilien

Anlässlich seiner Mitgliederversammlung hat der Förderverein Magdeburger Dommuseum in diesem Jahr die renommierte Textilrestauratorin Brigitte Dreyspring eingeladen. Frau Dreyspring begleitete mit ihrer Expertise bereits die archäologischen Ausgrabungen im Magdeburger Dom und war deshalb von Anfang an in die Überlegungen zur Bergung, zum Erhalt und zur Restaurierung der historischen Textilien aus dem Grab von Königin Editha eingebunden. Doch längst sind nicht alle Stücke von den Experten gereinigt, wissenschaftlich untersucht und restauriert worden.
Im vergangenen Jahr hatte Frau Dreyspring eine weitere Charge von Editha-Textilien in ihrer Werkstatt – diesmal im Auftrag des Fördervereins Magdeburger Dommuseum. Das Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege (LDA) in Halle hatte uns angefragt, ob wir die Kosten für diese Arbeiten von insgesamt rund 20.000 Euro übernehmen wollten und könnten. Gern war der Förderverein dazu bereit und stemmte den nicht unerheblichen Betrag gemeinsam mit der Kloster Bergeschen Stiftung. Herzlichen Dank, liebe Stiftung!
Ein Teil der nun neu restaurierten Textilien soll in Zukunft die Dauerausstellung im Dommuseum Ottonianum Magdeburg bereichern. Die anderen Stücke kommen in die sichere Verwahrung des LDA nach Halle.


8. Dezember 2018, Symposium „1050 Jahre Erzstift Magdeburg“

Nach einigen vergeblichen Anläufen erreichte Kaiser Otto der Große im Jahr 968 beim Papst in Rom und der Kirchensynode von Ravenna die Zustimmung zur Gründung des Erzbistums Magdeburg. Ottos Lieblingsort Magdeburg wurde somit Erzstift und Sitz eines Erzbischofs! Dafür hatte der Kaiser mit vielfachen Schenkungen, umfangreichen Bauarbeiten (einschließlich von Antiken aus Italien), Technologie-Transfer aus dem Mittelmeerraum (z.B. Verwendung gebrannter Ziegel als Dachsteine) und wertvollen Reliquien über viele Jahre hingewirkt.
Anlässlich „1050 Jahre Erzstift Magdeburg“ lud der Förderverein Magdeburger Dommuseum deshalb zu einem Symposium in die Sakristei des Magdeburger Doms. Vier populärwissenschaftliche Vorträge boten den fachlichen Input für weitergehende Diskussionen und angeregte Gespräche.
Der Geologe Joachim Lorenz ging in seinem Vortrag „Ein neuer Blick auf den kaiserlichen Porphyr (im Magdeburger Dom)“ auch auf die Herkunft der farbigen Porphyr-Säulen und des Taufbeckens ein, die alle samt aus der ägyptischen Wüste stammen.
Der Magdeburger Historiker Thomas Nawrath fragte: „Muss die Magdeburger Stadtgeschichte umgeschrieben werden? Schlussfolgerungen aus den archäologischen Befunden“. Die Textilrestauratorin Friedrike Leibe berichtete über „Kunsttechnologische Untersuchungen und Konservierung einer erzbischöflichen Bestattung aus dem Magdeburger Dom“. Und der Archäologe Rainer Kuhn widmete sich „Ausblick und Perspektiven. Das mittelalterliche Magdeburg und seine Position in Europa“.


3. November 2018, Eröffnung des Dommuseums

Acht Jahre nach Abschluss der Domgrabungen können die Magdeburger und ihre Gäste endlich wesentliche Fundstücke der archäologischen Forschungsgrabungen in einem neuen Museum besichtigen! Mit einem Festakt im Magdeburger Dom vor etwa 500 Gästen wurde das neue Dommuseum Ottonianum Magdeburg feierlich eröffnet.
Auf rund 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Gebäude der alten Reichsbank können nun über 100 größere Objekte und hunderte Fundstücke der Archäologen bewundert werden. Neben den archäologischen Objekten zeigt die Ausstellung auch mehrere Originalfiguren vom Magdeburger Dom (u.a. Mauritius, Katharina und die Strahlenkranz-Madonna von der Westfassade) und drei aufwendige 3-D-Drucke von historischen Grabplatten aus dem Dom.


25. August 2018, Auf Thietmars Spuren

Die traditionelle Vereinsfahrt des Fördervereins führte diesmal nach Merseburg, zu ottonischer Zeit Suffraganbistum des Magdeburger Erzbistums. „Auf den Spuren von Thietmar von Merseburg“ ließen wir uns durch die gleichnamige Sonderausstellung führen, bewunderten u.a. eine Replik der Kaiserkrone, wunderbare Reliquiare, erhaltene Exemplare von Thietmars Chronik aus dem Jahre 1018 und zahlreiche weitere wertvolle Ausstellungsstücke. Auch den Merseburger Dom mit seiner tollen Orgel und das Dommuseum nahmen wir natürlich in Augenschein.


3. Januar 2018, Von „Down Under“ zum Magdeburger Dommuseum

Mittlerweile zählt unser Förderverein rund 140 Mitglieder. Und längst nicht alles sind Magdeburger. Etliche Vereinsmitglieder wohnen in den umliegenden Landkreisen. Aber auch in Lübeck, Hamburg und Karlsruhe wohnen Förderer unseres Vereins und des Dommuseums. Doch die definitiv längste Anreise hat unser Mitglied Marianne Gifford. Denn seit 1971 lebt die früherer Buckauerin „Down Under“, in Melbourne / Australien!

Klar, dass da nicht zu jeder Vereinsveranstaltung eine Teilnahme möglich ist. Doch Marianne Gifford ist historisch interessiert, hat ihr Herz an den Dom ihrer Geburtsstadt verloren und als sie vor etwa drei Jahren vom Projekt „Dommuseum“ hörte, war der Mitgliedsantrag im Förderverein Magdeburger Dommuseum schnell ausgefüllt. Per E-Mail und beim Surfen auf unserer Internetseite ist sie trotz der mehr als 16.000 Kilometer Distanz immer „auf dem Laufenden“.

Doch als sich über den Jahreswechsel ihr Besuch in Magdeburg ankündigte, ließen es sich die Vorstandsmitglieder Gabriele Eckert, Rainer Kuhn und Thomas Nawrath nicht nehmen, Marianne Gifford persönlich „Willkommen!“ zu heißen und gemeinsam mit Claudia Hartung im Dom zu fühen, von den archäologischen Ausgrabungen der 2000er Jahre, Projektideen des Fördervereins und dem neuen Museum zu berichten. Statt der geplanten 1-2 Stunden waren es fast drei Stunden, die wir gemeinsam verbringen konnten.


20. Dezember 2017, Informationsabend zum künftigen Dommuseum

Nun steht es fest: Am 3. November 2018 soll „unser“ Dommuseum feierlich eingeweiht werden. Unser Vereinsvorstand hat in den vergangenen Monaten alles in die Wege geleitet, dass weitere Textilien aus dem Grab der Königin Editha fachmännisch restauriert und in einen ausstellungswürdigen Zustand gebracht werden. Neben einem Vor-Ort-Termin in der Werkstatt des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege in Halle, diversen Telefonaten und E-Mails mit den Restauratorinnen gehörten dazu vor allem Gespräche zur Absicherung der Finanzierung von etwa 22.500,- Euro.

Doch wie wird das Museum eigentlich aussehen? Welche Ausstellungsstücke werden die Besucher künftig bewundern können? Und was ist noch zu tun, damit Magdeburger und Gäste künftig sagen, dass ein Besuch im Dom zu Magdeburg künftig immer mit einem Abstecher in das Dommuseum verbunden werden sollte?

Diese Fragen beschäftigen viele unserer Vereinsmitglieder schon seit Längerem. Und so waren wir sehr erfreut, dass noch vor den Weihnachtstagen 2017 eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die Mitglieder unseres Fördervereins und des Museumsfördervereins (des Kulturhistorischen Museums Magdeburg) im Kaiser-Otto-Saal des KHM stattfinden konnte. Zunächst informierten Frau Dr. Köster, Dr. Claus-Peter Hasse, Dr. Ulrike Theisen und weitere Mitarbeiter über die geplante Gestaltung des Dommuseums, die drei Hauptabteilungen der Ausstellungen und Besonderheiten wie die Museumspädagogik. Anschließend machten sich die etwa 160 anwesenden Mitglieder beider Vereine auf den Weg vom KHM hinüber zum künftigen Dommuseum. Für viele Vereinsmitglieder war es der erste Besuch in den künftigen Museumsräumen. Ein rundum gelungenerAbend!


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